Zitate von Ludwig Reiners (16 zitate)

„Durch bloßes Lesen erwirbt man kein Stilgefühl, sowenig wie man durch Spazieren gehen in Bildergalerien das Malen lernt.“
―Ludwig Reiners

„Mit der Sache anfangen heißt: nicht in der Mitte der Sache anfangen. Seine Hauptthese wird der Autor erst bringen, wenn der Leser aufnahmereif ist. Die ersten Sätze sollen von der Sache handeln, aber sie sollen an Bekanntes anknüpfen und das Problem lebendig machen.“
―Ludwig Reiners

„Millionen von Arbeitsstunden gehen jedes Jahr durch unzureichende Lehrbücher verloren.“
―Ludwig Reiners

Quelle:
Stilkunst, Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung Stefan Meyer und Jürgen Schiewe, C.H. Beck München 2004. IV, Die Kunst zu lehren. S. 339

„Jedes Buch ist ein Zwiegespräch zwischen Autor und Leser.“
―Ludwig Reiners

Quelle:
Stilkunst, Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung Stefan Meyer und Jürgen Schiewe, C.H. Beck München 2004. Vorwort, S. 7

„Die Grundregel des deutschen Satzbaus ist einfach: Jeder Hauptgedanke erfordert einen Hauptsatz.“
―Ludwig Reiners

„Fremdwörter machen das Schreiben bequem und das Verstehen schwer; Erbwörter machen das Schreiben mühsam und das Verstehen leicht.“
―Ludwig Reiners

„Unter den Gelehrten sind die Fremdwörter eine Art wissenschaftlicher Freimaurerhändedruck, an dem sich die Eingeweihten erkennen.“
―Ludwig Reiners

Quelle:
Stilkunst V, Licht und Schatten der Fremdwörterei

„Es ist wichtiger und leichter, Stillaster abzulegen als Stiltugenden zu erlernen.“
―Ludwig Reiners

Quelle:
Stilkunst, Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung Stefan Meyer und Jürgen Schiewe, C.H. Beck München 2004. Vorfragen. Ist guter Stil lernbar? I,3. S. 50

„Während dem gewöhnlichen (humorlosen) Menschen der Alltagsärger erst nach einem Jahr belanglos erscheinen und zum heiteren Gesprächsstoff herabsinken wird, betrachtet der Humor die Widerwärtigkeiten der Welt schon heute aus jener Entfernung, in der die Dinge auf ihr wirkliches Maß zusammenschrumpfen.“
―Ludwig Reiners

„Lehrsätze reden, Beispiele sprechen.“
―Ludwig Reiners

Quelle:
Stilkunst, Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung Stefan Meyer und Jürgen Schiewe, C.H. Beck München 2004. IV, Die Kunst zu lehren. S. 350