Zitate von Johannes von Tepl (5 zitate)
![]() | „Der Tod: Sieh, wie die holden Rosen in den Gärten, / Die düftestarken Lilien blühn und welken, / Wie in den Auen gleich den bunten Blumen, / Das kräftige Würzkraut dorrt, wie Riesenstämme / Und selbst der starre Felsblock in der Wildnis, / Die mächtigen Bären, starkgewaltige Löwen / Im Düster ihrer Wüstung enden müssen.“ ―Johannes von Tepl Quelle: Der Ackermann aus Böhmen, 1400, nach der Übertragung von E.G. Kolbenheyer, Prag 1943 |
![]() | „Der Ackermann: Gott, der mein gewaltig ist und Euer, Ihm vertrau ich, daß er mich beschirme, Die verruchte Untat, die mich hinwirft, An euch streng und unerbittlich räche!“ ―Johannes von Tepl Quelle: Der Ackermann aus Böhmen, 1400, nach der Übertragung von E.G. Kolbenheyer, Prag 1943, S. 47 |
![]() | „Der Ackermann: Aller Seuchen bist du ein helfender Arzt. / Meister der Meister, der Schöpfung alleiniger Vater. / Gegenwärtig liegen vor deinem Blick alle Wege und Ziele, / Urbild der Bilder, alles Tauglichen Grundbau, / Der Reinheit der Gönner. / Du hassest den Unflat, lohnest das Edle. / Rechter Richter, du allein, du Einer, / Aus dessen Quellbereich nichts in der Welt / Jemals entrinnen kann, / Erhöre mich!“ ―Johannes von Tepl Quelle: Der Ackermann aus Böhmen, 1400, Auszug aus dem Gebet des Ackermanns für seiner Frauen Seele, nach der Übertragung von E.G. Kolbenheyer († 1962), Prag 1943, S. 155 |
![]() | „Der Tod: Der Lust folgt Unlust, Abscheu dem Begehren. / Das ist des Lebens Lauf und Ende. Willst du / Vor Klugheit gackern, lerne das begreifen.“ ―Johannes von Tepl Quelle: Der Ackermann aus Böhmen, 1400, nach der Übertragung von E.G. Kolbenheyer, Prag 1943, S. 53 |
![]() | „Der Ackermann: Erlischt uns Menschen das Lebenslicht, Und scheidet dahin alles irdische Leben, Wie soll's dann Tod noch und Sterben geben? Wohin, Herr Tod, sollt Ihr dann kommen?“ ―Johannes von Tepl Quelle: Der Ackermann aus Böhmen, 1400, nach der Übertragung von E.G. Kolbenheyer, Prag 1943, S. 141 |
![]() | „Die Menschenkinder sind ja alle Brüder / Aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder / Hat Krankheit nur einzig Glied erfasst / So bleibt anderen weder Ruh und Rast / Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennt / Verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennt.“ ―Saadi Quelle: Dieter Bellmann (Hrsg.): Der Rosengarten, 1, Von der Lebensweise der Könige. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1982 (Übersetzung durch Karl Heinrich Graf) |

Quelle: Wikimedia Commons
Johannes von Tepl
Biografie: Johannes von Tepl, auch Johannes von Saaz oder Johannes von Schüttwa, war ein deutscher Dichter, Stadtschreiber und Notar.
Zitat des Tages
„Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.“