Furcht - Zitate und Aphorismen (549)

„Die Furcht, die sich der Liebhaber anmerken läßt, daß seine Dame um eines anderen willen von ihm lasse, beweist ihr, daß er seine Verdienste und seinen Wert geringer als die des andern anschlägt, und diese Überlegung veranlaßt sie, diesen zu lieben; und wenn sie wahrnimmt, daß der Eifersüchtige, um seinen Gegner aus ihrer Gunst zu verdrängen, über ihn spricht, so glaubt sie es nicht, auch wenn es wahr ist, und liebt ihn umso mehr.“
―Baldassare Castiglione

„Was ist Liebe ohne Furcht?“
―John Knittel

„Ich habe noch keinen gesehen, der so große Furcht wie der Gottesleugner von den zwei Dingen hätte, vor denen man doch, wie er sagt, sich nicht fürchten soll: vor dem Tod und vor den Göttern.“
―Marcus Tullius Cicero

„Der echte Adel weiß von keiner Furcht.“
―William Shakespeare

„Nehmt einem Christen die Furcht vor der Hölle, und ihr nehmt ihm seinen Glauben.“
―Denis Diderot

„Furcht, nicht Güte bändigt Frevler.“
―Publilius Syrus

„Bündnisse werden durch Furcht, nicht durch Liebe zusammengehalten.“
―Harold Macmillan

„In dem sogenannten »Glück« oder »Erfolg« sind die Schlechten weit davon entfernt, glücklich zu sein. Schon der Furcht wegen nicht, die sich beständig an ihre Sohlen heftet, und die keiner anders, als auf kurze Zeit und mit sehr verderblichen Mitteln abzuschütteln imstande ist.“
―Carl Hilty

„Jeder, der eine Laterne oder Leuchte trägt, ist gezwungen, sein Lichtchen unter dem Mantel zu verbergen, aus Furcht, von den Blinden totgeschlagen zu werden, die ihren Stock erheben, sobald sie hören, um sie her sei Licht...“
―Friedrich Melchior Grimm

Quelle:
Aufklärerlos. In: Paris zündet die Lichter an. Literarische Korrespondenz. Aus dem Französischen von Herbert Kühn (1895-1980). Leipzig: Dieterich, 1977. S. 285

„Die Furcht vor seinen eigensten Leidenschaften heißt: Selbstbeherrschung.“
―Paul Richard Luck

„Furcht ist wirkungsvoller als Schmerz, unter einer Drohung leben ist schrecklicher als sterben.“
―Stefan Heym

„Wovor ich mich am meisten fürchte, ist die Furcht.“
―Michel de Montaigne

„Die Furcht vor Tadel erzeugt die nämlichen Wirkungen wie die Liebe zur Selbsterhaltung.“
―Friedrich II. der Große

„Mit der Heilkunde haben die Kranken zugenommen, weil die Furcht nachgelassen hat.“
―Peter Hille

„Faulheit und Dummheit und die aus beiden gemischte Furcht sind die Quellen des meisten Unfugs, den Bosheit und Übermut anrichten.“
―Johann Gottfried Seume

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Zitat des Tages

„Wir schaffen in unserer Muttersprache Neuworte, soviel uns gutdünkt, die Vorsichtigen in bescheidener, die Wagemutigen in verstärkter Anzahl. Etliche Draufgänger haben sich in diese Beschäftigung geradezu berufsmäßig eingelebt: sie fabrizieren Worte, wie man einen Bedarfsartikel herstellt, auf Zeit, nach Dutzenden, verwenden sie im Eigenbetrieb und warten auf andere, die sie ihnen abnehmen, was sich allerdings nicht sehr häufig ereignet.“

— Alexander Moszkowski

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