Gedanke - Zitate und Aphorismen (358)

„Ich komme vom Christkindelsmarkt, überall Haufen zerlumpter, frierender Kinder, die mit aufgerissenen Augen und traurigen Gesichtern vor den Herrlichkeiten aus Wasser und Mehl, Dreck und Goldpapier standen. Der Gedanke, daß für die meisten Menschen auch die armseligsten Genüsse und Freuden unerreichbare Kostbarkeiten sind, macht mich sehr bitter.“
―Georg Büchner

Quelle:
Briefe, Brief an die Familie. Straßburg, 1. Januar 1836

„Die Wunde entzündet den Finger, der Gedanke den Geist.“
―Sprichwort

„Ein eigener Gedanke ist so selten wie ein Goldstück im Rinnstein.“
―Christian Morgenstern

„Selbst ein mega-dummer Gedanke läßt sich so verkleiden, daß er uns giga-gescheit vorkommt.“
―Ernst Ferstl

„Der heiligste, der gerechteste, der frömmste Gedanke, wenn er durch die unvollkommene Menschennatur hindurchgeht, kommt nur in Fetzen und Blut daraus hervor. Selbst diejenigen, welche ihn gefaßt, erkennen ihn nicht mehr an und verleugnen ihn.“
―Alphonse de Lamartine

„Gedanken, die schockweise kommen, sind Gesindel. Gute Gedanken erscheinen in kleiner Gesellschaft. Ein göttlicher Gedanke kommt allein.“
―Marie von Ebner-Eschenbach

„Der Gedanke an Gott ist der anstrengendste von allen Gedanken.“
―Søren Kierkegaard

„Jeder Gedanke des Neides oder Hasses fliegt zurück wie ein Bumerang.“
―Prentice Mulford

„Die Menschheit zu lieben ist ein leerer Gedanke, aber bei dem einzelnen Menschen den Repräsentanten der ganzen Menschheit zu umarmen, ist eine Seligkeit, die nur erhabenere Seelen verstehen.“
―Siegfried August Mahlmann

„Der lehrreichste Gedanke ist: ans Sterben und das heilsamste Denken: an den Tod; wenn alle sich das Bild ihres Sterbebettes und Grabes jeden Tag einmal und außerdem bei jeder wichtigen Entscheidung vorhielten, – wieviel mehr weisen Lebensläufen würden wir begegnen!“
―Christian Gottfried Nees von Esenbeck

„Nicht die Arbeit selbst, sondern nur der Gedanke daran macht die Faulen ängstlich.“
―Peter E. Schumacher

„Man findet niemals, daß die heidnischen Schriftsteller die Gesamtheit der zivilisierten Menschen, die wir Gesellschaft oder Welt nennen, ganz entschieden als Feind der Tugend betrachtet oder dargestellt hätten. [...] Die Welt als Feind des Guten – das ist ein Gedanke, der den antiken Schriftstellern wohl ebenso unbekannt war, wie er im Evangelium und bei den modernen Schriftstellern, auch bei den profanen, gang und gäbe ist.“
―Giacomo Leopardi

„Einen eingeschlagenen Nagel treibt ein neuer Nagel wieder heraus; so verdrängt ein neuer Gedanke den früheren, wenn der Geist sich anders einstellt und die Erinnerung an Früheres schwinden oder doch zurücktreten läßt.“
―Petrus Abaelardus

„Der erste Gedanke ist der gute in der Kunst – in andern Dingen ist es der zweite.“
―William Blake

„Die Sprache kennt die Grenzen ihrer Kraft, sie weiß, wie weit ihr allzeit der Gedanke voraus ist, und sie gibt sich alle erdenkliche Mühe, um ihn einzuholen, ihre Nahrung nimmt sie unterwegs von den überhängenden Zweigen, deren Früchte sie abstreift, ohne viel nach dem Stammland der Gewächse zu fragen.“
―Alexander Moszkowski

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Zitat des Tages

„Keine sittliche Ordnung kann durch Gewalt erzwungen werden.“

— Stefan Zweig

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