Schweigen - Zitate und Aphorismen (605)
„Dort, wo der Staat gewesen sein könnte oder sein sollte, erblicke ich nur einige verfaulende Reste von Macht, und diese offenbar kostbaren Rudimente von Fäulnis werden mit rattenhafter Wut verteidigt. Schweigen wir also vom Staat, bis er sich wieder blicken läßt. In diesem Augenblick von ihm zu sprechen, wäre Leichenfledderei oder Nekrophilie.“ ―Heinrich Böll Quelle: Rede zur Eröffnung des neuen Schauspielhauses in Wuppertal im September 1966. DER SPIEGEL 3. Oktober 1966 |
„Bereits im 18. Jahrhundert, von der Gegenwart zu schweigen, war der Gang der Wissenschaft wie des Glaubens nicht so sehr durch den Willen zum Guten, als durch das Interesse der Macht bedingt.“ ―Max Horkheimer Quelle: [Dankesrede]. In: Reden anläßlich der Verleihung des Lessing-Preises 1971 an Max Horkheimer. [o.V.], Hamburg 1971, S. 26. |
„Ein Dialog besteht darin, daß Menschen miteinander sprechen, aber sie sprechen nicht nur miteinander, sondern schweigen auch gleichsam miteinander, sprechen gegeneinander oder sprechen aneinander vorbei.“ ―Johannes R. Becher Quelle: Macht der Poesie. Hrsg. von Horst Haase. In: Bekenntnisse, Entdeckungen, Variationen. Denkdichtung in Prosa. 1. Auflage. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag, 1968. S. 231 |
Zitat des Tages
„Alles ist schon einmal gesagt worden, aber da niemand zuhört, muss man es immer von neuem sagen.“